Chronik

Eines der ersten Gruppenbilder

Anlass zur Gründung einer Volkstanzgruppe war im Jahre 1959 eine Fahrt des Kreisjugendrings nach Schweden. Zur Mitfahrt eingeladen waren nur junge Leute, die entweder singen oder ‚volkstanzen’ konnten. Daraus entwickelte sich eine Volkstanzgruppe, die mit Waltraud Stürmer auch gleich eine Trainerin gefunden hatte, der viel an Volkstanz und Brauchtumspflege gelegen war. Die organisatorische Leitung übernahm Günter Pomrehn, der damalige Vorsitzende des KJR.

Dieser Fahrt 1960 nach Schweden auf die Insel Sollerön folgten in den darauffolgenden Jahren weitere Fahrten nach Österreich, Berlin, Holland, Spanien und wieder nach Schweden. 1962 durften die Volkstänzer aus Gemünden als erste deutsche Gruppe an der Mittsommerfeier in Sollerön teilnehmen.

1970 beschloss man auch einmal in den Osten zu reisen. Günter Pomrehn suchte nach Kontakten in Ungarn und stieß dabei auf eine Tamburizzagruppe in Siegendorf/Burgenland. Aus dieser ersten Begegnung entwickelte sich eine so gute Freundschaft, dass man 1971 gemeinsam eine Fahrt nach Finnland und Schweden (dort Live-Auftritt im schwedischen Fernsehen) unternahm.

Die Teilnehmer waren so begeistert, dass 3 Jahre später (1974) eine weitere gemeinsame Schweden- und Finnlandfahrt unternommen wurde.

1973, nach der Teilnahme an der 10-Jahresfeier der Tamburizza Siegendorf, entschloss man sich zur Durchführung des ersten Gemündener Weinfestes unter Teilnahme der befreundeten Gruppe aus Österreich. Dieses Fest war ein solcher Erfolg, dass es über Jahre hinaus ein fester Bestandteil im Gemündener Kulturkalender wurde (unter Teilnahme vieler verschiedener Gruppen aus dem In- und Ausland).

1976 musste Günter Pomrehn leider sein Amt abgeben. Die schwierige Nachfolge trat einer der Tänzer, Wolfgang Volpert, an. Bald danach gab auch Waltraud Stürmer ihre Aufgabe als Trainerin an Monika Nath und später Roland Sommerer ab. Die Gruppe und vor allen Dingen die neuen Leiter mussten sich erst mit der neuen Situation vertraut machen, und so fand erst wieder 1978 eine kurze Auslandsreise nach Prag statt.

1979 folgte die Teilnahme am großen „Fête du Beaujolais“ in Villefranche, unter Mitwirkung zahlreicher Gruppen aus Frankreich, Italien, UdSSR und USA. Ende dieses Jahres wurde das 20jährige Bestehen der Volkstanzgruppe gefeiert. Zu dieser Feier kamen auch Freunde aus Sollerön.

1982 und 1988 unternahm die Gruppe eine Reise nach Straßburg und Marlenheim. In Straßburg gestaltete die Gruppe allein ein 2-stündiges Programm mit Musik und Tanz im Rohan-Schloss, und wirkte dann an der traditionellen „Mariage de l’ami Fritz“ in Marlenheim mit.

Auf Einladung des „Internationalen Partnerschaftsringes Hartberg“ verbrachte die Gruppe im Juni 1985 5 Tage in Hartberg/Steiermark anlässlich der „Internationalen Begegnungen Volkskunst“ unter Mitwirkung von Musik- und Tanzgruppen u.a. aus Finnland, Polen, Spanien, Italien. Auf diesem Fest lernten wir die Landjugend Ilz/Steiermark kennen, die uns für das Jahr 1986 zum 4. Internationalen Volkstanztreffen in Fürstenfeld einlud und dann im Jahr 1987 einen Gegenbesuch in Gemünden machte.

Im Juli 1988 durften wir zum ersten Mal eine Gruppe aus Ungarn, und zwar die „Ajka Táncegyüttes“ aus Ajka – etwa 60 km nordwestlich des Plattensees – begrüßen. Begeistert nahmen wir die Einladung für das darauffolgende Jahr – 1989 – an. Im gleichen Jahr besuchte uns die Tanzgruppe aus Ajka noch einmal und lud uns zu einem internationalen Tanzwettbewerb nach Ungarn ein. Diesen Wettbewerb, an dem wir als einzige Gruppe aus Deutschland teilgenommen haben, konnten wir als Amateure unter mehreren Profigruppen gewinnen.

November 1989 – Internationales Folklorefest aus Anlass des 30-jährigen Bestehens der VTG Gemünden unter Teilnahme befreundeter Gruppen aus Burgsinn, Rusava/CSSR, Siegendorf/Österreich und Ilz/Österreich.

Gleichzeitig wird dieses Ereignis zum Anlass genommen, die von unseren Frauen und Mädchen unter Anleitung von Schwestern vom Heiligen Kreuz selbst gestickte Fahne einzuweihen.

Neue Kontakte konnten im 1990 mit einer Gruppe aus Kiriat Bialik/Israel „Ort 120“ geknüpft werden. Ihr Besuch wurde zum Anlass genommen, anlässlich des 40. Kirchweih- und Heimatfestes in Gemünden ein internationales Folkloretreffen zu veranstalten, unter Teilnahme zahlreicher Musik- und Tanzgruppen aus der näheren und ferneren Umgebung. Noch im gleichen Jahr Teilnahme am 5. Treffen „Gmünder in Europa“, dieses Mal in Gmünd in Niederösterreich.

Im April 1992 konnten wir unseren Gegenbesuch bei der Tanzgruppe „Ort 120“ machen. Rund 30 Tänzerinnen und Tänzer hatten Gelegenheit acht Tage lang Land und Leute Israels hautnah zu erleben. Als Botschafter der fränkischen Tradition gestalteten sie einen Abend mit Musik, Gesang und Tanz in der Stadthalle von Kiriat Bialik und einen weiteren Auftritt im größten Einkaufszentrum der Stadt. Auch die Besichtigung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Israels durfte nicht fehlen.

1999 schlossen sich einige Tanzpaare der VTG Burgsinn an und fuhren zur 36. Europeade, die in diesem Jahr in Bayreuth stattfand. Sie waren so begeistert, dass man sich entschloss, des öfteren an der Europeade teilzunehmen. So war die Gruppe schließlich bisher dabei in Horsens/Dänemark und in Antwerpen/Belgien

1999 – 40 Jahre Volkstanzgruppe Gemünden

Am Folkloreabend nahmen, neben Gruppen wie Hieronimus Bock und der Volkstanzgruppe Burgsinn, auch wieder eine Singgruppe aus der Steiermark und die Gruppe RUSAVA aus der Walachei teil.